3. Stadthaus der Familie Bludowski in der Münzgasse (ul. Mennicza 46)
Georg Friedrich Freiherr Bludowski von Bludowitz (Błędowice), Johanna Sidonia Komtess Collona. Erbaut 1719. Der einzige Gott in der Dreifaltigkeit möge alle Eingehenden und Ausgehenden beschützen.
Eine Inschrift dieses Inhalts in lateinischer Sprache befindet sich auf einer Tafel, die in der Höhe des 2. Stockwerks auf der neobarocken Fassade des Stadthauses angebracht ist. Mitte des 17. Jahrhunderts hatte in diesem Haus die Münzstätte der Herzogin Elisabeth Lukretia ihren Sitz. Einige Zeit wurde das Stadthaus aber auch von Jesuiten bewohnt. Ende des 17. Jahrhunderts hatte dann Freiherr Georg Friedrich Bludowski das Haus erworben, und er ließ es ihm auch das annähernd heutige Aussehen verleihen. Georg Friedrich Bludowski (1655-1730), Besitzer einiger Dörfer im nördlichen Teil des Teschener Herzogtums, war einer dieser Fürsprecher, die sich um die Genehmigung bemüht hatten, eine evangelische Kirche in Teschen bauen zu dürfen. Er war der Kirchenstifter und Verwalter der Jesus-Kirche-Stiftung. Seine Büchersammlung war der Grundstock der evangelischen Gemeindebibliothek. Das restaurierte und verschönerte, architektonisch mit einem modernen Pavillon verbundene Stadthaus der Familie Bludowski ist heute Sitz der Teschener Bibliothek für Geschichtliche Landeskunde. Dieser Institution kommt ein wissenschaftlicher Rang zu. In ihrer Büchersammlung befinden sich 130 000 Bände, die mit Manuskripten und alten Drucken beginnen und mit zeitgenössischen Herausgaben enden.