Geschichte der Stadt
Die Stadt Cieszyn (Teschen) liegt an der Grenze zwischen Polen und der Tschechei. Sie hatte eine lange und wechselvolle Geschichte. Einer Sage nach wurde die Stadt im Jahre 810 von drei Söhnen des polnischen Königs Leszko III. gegründet. In Wirklichkeit entstand Cieszyn aber erst im 10. Jahrhundert aus einer Burgsiedlung, die die Südgrenze des polnischen Staates zu verteidigen hatte. Von ungefähr 1290 an war Cieszyn die Hauptstadt des souveränen Teschener Herzogtums und später dann die Hauptstadt der aus dem Herzogtum hervorgegangenen Region Teschener Schlesien. Seit der Reformationszeit hatten Menschen unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse und verschiedener Nationalitäten in der Stadt gelebt. Außer der polnischen Bevölkerung wohnten hier Deutsche, Tschechen und Juden, und an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auch eine nicht sehr zahlreiche, dafür aber umso mehr auffallende Gruppe der Ungarn. Eine Auseinandersetzung über die territoriale Zugehörigkeit des Teschener Schlesiens führte im Jahre 1920 zur Teilung der Stadt. Die am linken Ufer des Flusses Olsa liegenden Vororte wurden zum Bestandteil des Staates Tschechoslowakei und hatten dann eine neue Stadt gebildet. Von diesem Zeitpunkt an entwickelt sich der bis dahin einheitliche Stadtorganismus in zwei durch den Fluß Olsa geteilten Grenzstädten: Cieszyn und Český Téšín (Tschechisch Teschen).
Urgeschichte
Der Schloßberg war schon in alten Zeiten ein für Menschenansiedlungen günstiger Platz. Im 10. Jahrhundert entstand dort eine slawische Burgsiedlung.
Archäologische Forschung
Zufällige Entdeckungen paläontologischer und archäologischer Denkmäler im Stadtgebiet von Cieszyn und in seiner unmittelbarer Umgebung hatten schon immer das Interesse der örtlichen Liebhaber von Altertümern auf sich gezogen. Die ältesten uns bekannten Funde und die Versuche sie zu beschreiben stammen aus der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.
Zeiten der Piastendynastie
Aus der Siedlung am Fuße der Burg entwickelte sich allmählich eine Gemeinde des Frühmittelalters, die im 13. Jahrhundert nach dem aus Löwenberg (Lwówek Śląski) übernommenen Stadtrecht zur Stadt erhoben wurde.
Regierungszeit der Habsburger
Nachdem die Piastendynastie erloschen war, hatten die Habsburger im Teschener Herzogtum, und somit auch in Cieszyn, die Herrschaft übernommen. Cieszyn hatte sich die rechtliche Stellung einer Königsstadt erkämpft, und von 1659 an genoß es auch das Recht, eigene Abgeordnete zum Schlesischen Landtag nach Breslau zu entsenden.
Zeiten der konstitutionellen Monarchie
Das erste Mal in der jahrhundertelangen Geschichte von Cieszyn hatten seine Bürger während des Völkerfrühlings im Jahre 1848 die Gelegenheit erhalten, über ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Sie konnten die Vertreter der staatlichen Organe wählen und auch an freien Wahlen zu der Kommunalverwaltung teilnehmen.
Zeit zwischen den Weltkriegen
Die Teilung der Stadt im Juli 1920 bedeutete eine riesige Veränderung für beide Stadtteile. Viele Einwohner von Cieszyn waren nach Österreich oder Deutschland ausgereist, an ihre Stelle waren Bürger aus Polen oder aus den tschechischen Gebieten gekommen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Einwohner von Cieszyn hatten während des Zweiten Weltkrieges ihre persönliche Tragödien erlebt, die Stadt als solche hatte jedoch nicht viel gelitten. Verhältnismäßig schnell hatten die wichtigsten Einrichtungen und die Behörden ihre Tätigkeit wiederaufgenommen. Die Regierung wurde aber jetzt von den neuen kommunistischen Machthabern übernommen.