Ehemalige Erzherzog-Albrecht-Allee Masarykovy sady
Wir verlassen die Kirche, gehen nach links und dann die ehemalige Erzherzog-Albrecht-Allee Masarykovy sady) entlang. Ehemalige Erzherzog-Albrecht-Allee Masarykovy sady
Im Jahre 1813 hatte der Oberförster Dünnbier im Stadtviertel Sachsenberg (Saská Kupa) auf Anordnung Herzog Alberts von Sachsen-Teschen einen Park angelegt. (Den Namen hatte man dem Viertel zu Ehren des sächsischen Herzogs gegeben.) Sachsenberg bestand hauptsächlich aus drei strahlenförmig angeordneten Alleen, die ein Dreieck bildeten, und von denen man die Aussicht auf die mit Säulen gesäumte Terrasse hatte, die sich an der Ecke des Jagdschlosses auf dem Schloßberg befand. Umgekehrt hatte man von der Terrasse einen Panoramablick auf die strahlenförmig angelegten Allen des neuen Stadtviertels von Teschen. Die Idee einer derartigen Straßenanlage ist bis heute in Tschechisch Teschen sichtbar. Strahlenförmig zueinander liegen Masarykovy Sady, ul. Hlavní Třída - früher Sachsenbergstraße - und teilweise die Smetanova-Straße. Die Park- und Straßenanlage war ursprünglich für eine Bebauung mit Einfamilienhäusern für die Beamten bestimmt, die das Vermögen der Habsburger verwaltet hatten. An die historische Vergangenheit dieses Ortes erinnert das Restaurant “Saská Kupa” (Sachsenberg), in dem man die Atmosphäre der kaiserlich-königlichen Monarchie wiederfinden kann. Die breite Allee wurde in ihrem Mittelteil mit vielen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Man hatte Spazierwege angelegt und sie mit einer Figur des heiligen Johannes von Nepomuk, mit einem kleinen Bildstock aus roten Ziegeln und mit einem Denkmal Friedrich Schillers aus weißem Carrara-Marmor geschmückt. Im 19. Jahrhundert wurden an der Allee zahlreiche repräsentative Villen im eklektischen Stil gebaut. Von den Gärten dieser Villen waren natürlich auch die Magnolienbäume nicht wegzudenken. Am Anfang der Allee wurden im Jahre 1874 zwei zweistöckige Häuser erbaut, die für die Wohnungen der Mitarbeiter sowie für die Direktionsräume der erzherzoglichen Teschener Kammer bestimmt waren. In der Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges rief der Anblick der Häuser allgemeinen Schrecken hervor, da dort die Gestapo ihren Sitz hatte. Wir passieren die Grenze über die “Friedensbrücke” und stehen wieder am Fuße des Schloßberges, wo wir unseren Streifzug begonnen hatten. An dieser Stelle beenden wir unsere Erkundungszüge in die Geschichte der Teschener Herzöge aus der Dynastie der Habsburger. Wir sollen nicht vergessen, daß ihre Regierungszeit, obwohl in ihrer Bedeutung vielfach umstritten, dauerhafte Spuren hinterließ, die die Tradition und die Kultur von Teschen und Teschener Schlesien bereichert haben.