Evangelische Kirche am Martin-Luther-Platz (Náměstí Dr. Martina Luthera)
Nachdem sich die Deutschen und die Schlonsaken von dem Seniorat des Tschechischen Ostschlesiens abgespalten und für den Anschluss an die Deutsche Kirche in Böhmen ausgesprochen hatten, wurde für ihren Bedarf im Jahre 1927 von der Firma Eugen Fulda eine Kirche erbaut. Dazu entwarfen Wilhelm Schön (Schüler von Leopold Bauer aus Wien) und Joseph Kozieł 1926 die Pläne. Die Kirche sieht man zwischen den Bäumen der Baumallee am Martin-Luther-Platz durchscheinen. Es ist ein großes Gebäude von der Art einer Basilika mit einem breiten Kirchenschiff. Das besondere Element bildet die Fassade mit einem Glockenturm in der Mitte und zwei kleineren und niedrigeren Türmen mit quadratischem Grundriß und abgeschrägten Ecken. Vor dem Eingang befindet sich ein Säulengang mit drei Achsen, der auf einigen Arkaden abgestützt ist. Die Arkadenflucht ist mit einem gewölbten Zickzack geschmückt. Das Schiff hat ein Gewölbe, auf dem sich eine schwarz-braune Dekoration befindet, die den Eindruck von Deckenkassetten hervorruft. Die meisten Dekorationselemente zeugen von einer traditionellen Haltung der Architekten und Bauherren der Architektur von Kultobjekten gegenüber. Das einstöckige Pfarrhaus baute im Jahre 1931 nach den Plänen des Architekten Karl Schön aus Wien die Robert-Lewak-Firma.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche verstaatlicht, da die gesamte deutsche Gemeinde aus Tschechisch Teschen ausgewiesen worden war. Später begann die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (Českobratrská církev evangelická a. v.) das Gebäude zu nutzen. Die Gottesdienste finden dort in der tschechischen und der polnischen Sprache statt.
Wir gehen die Akazienstraße (Akátová) weiter, biegen dann links in die Studentenstraße (Studentská) ab und gehen so lange, bis wir zu der Ostrauer Straße (Ostravská) kommen. Nachdem wir sie überquert haben, befinden wir uns sogleich in der Kopernikusstraße (Koperníkova). Wir gehen jetzt so lange weiter, bis wir rechts in die Brandeis-Straße (Brandýská) abbiegen können. Am Ende dieser Straße überqueren wir die Karwiner Straße (Karvinská), indem wir durch eine Bahnunterführung gehen. Dadurch haben wir den ältesten und repräsentativsten Park in Tschechisch Teschen erreicht. Es ist die frühere Erzherzog-Albrecht-Allee (heute: Masarykovy sady). (Man kann sich nach dem Stadtplan auch eine andere Strecke aussuchen, um an diese Stelle zu kommen.) Auf der linken Seite der Allee befindet sich die katholische Herz-Jesu-Kirche. Sie wurde von den Jesuiten sowohl erbaut wie auch geleitet.