Gemeindesynagoge (ul. Vrchlického 8)
Da nach 1920 alle Kultobjekte der bisherigen jüdischen Kultusgemeinde von Teschen auf der polnischen Seite der Stadt geblieben waren, hatte die neu gegründete Gemeinde in Tschechisch Teschen weder einen eigenen Sitz noch eine Synagoge, noch einen eigenen Friedhof. Die Verstorbenen mussten über die Staatsgrenze auf den neuen jüdischen Friedhof in Teschen überführt werden. Im Jahre 1928 hatte dann die Gemeinde ein Baugrundstück in Nábřezí Olše gekauft und begann damit, höhere Konfessionssteuern zu erheben, um den geplanten Bau zu finanzieren. Statt einen Friedhof zu bauen, hatte man jedoch im Jahre 1931 das neu erworbene Grundstück wieder verkauft und dafür ein Etagenhaus in der Schillerstrasse (heute: Vrchlického Strasse 8) gekauft. In den Jahren 1932 - 1933 wurde das Haus total umgebaut und darin zum Gesamtpreis von 300 000 tausend Kronen eine eigene Gemeindesynagoge eingerichtet. Die Feier zur Einweihung der Synagoge durch den Gemeinderabbiner Dr. Ernst Baas fand am 9. Juli 1933 statt. Der Baumeister Adalbert Brejzek baute die Synagoge nach den Plänen des Architekten Rosthal. Heute ist davon leider nur noch ihr Lageplan übriggeblieben. Aus den Zeitungsberichten weiß man, dass die Innenausstattung schlicht, aber angemessen war. Die Synagoge der Kultusgemeinde in Tschechisch Teschen, deren Entstehung mit so viel Mühe verbunden war, wurde von den Nazis im Herbst des Jahres 1939 in Brand gesetzt. Die übriggebliebenen Bestandteile wurden dann ungefähr im Jahre 1960 abgerissen. Auf einem Teil des Grundstücks befindet sich heute eine Turnhalle und der restliche Teil blieb unbebaut.
Wenn wir die Masarykovy sady zuerst nach links und dann durch die Bahnunterführung gehen, erreichen wir die Karvinská-Straße. Wir biegen rechts ab und gehen so lange auf der linken Seite der Karvinská-Straße, bis wir zu der Hrabinská-Straße kommen. Nach einem längeren Spaziergang durch die Straßen Hrabinská, Úvoz und Hřbitovní kommen wir schließlich beim Kommunalfriedhof in Tschechisch Teschen an.