Gräber und Grüfte von Privatpersonen Abteilung I - III
Von der geringen Anzahl erhalten gebliebener alter Grabsteine werden im folgenden Teil dieser Abhandlung diejenigen beschrieben, die seit ihrer Entstehung nicht verändert wurden, oder solche die von Anfang an einer alten Teschener Familie gehörten.
In der Abteilung I und II haben sich bereits die Eigentümer der meisten Gräber geändert. Die alten Grabsteine sind stark vom Efeu bewachsen, so daß eine Beschreibung der Grabarchitektur und oft auch der Umzäunung nicht möglich ist.
Abteilung III
Hier findet man einen 1904 aufgestellten Grabstein aus hellem Marmor auf einem Unterbau aus Sandstein. Er setzt sich aus einem zweiteiligen Obelisken zusammen. Der Obelisk hat die Form eines stehenden Rechtecks, das von einem Halbkreis bekrönt ist. In diesen Halbkreis wurde ein Relief aus Metall eingesetzt, das Christi Kopf darstellt. Darunter ist eine Inschrift erhalten geblieben, bei der die gravierten Buchstaben mit schwarzer Farbe aufgefüllt wurden. Über den Obelisken wurde ein gleicharmiges Kreuz gesetzt, dessen Arme mit einem Dreiblatt verziert sind. Der untere Teil des Kreuzes wird nach unten breiter und umfaßt halbrund dessen Unterbau. Die Inschriften wurden in polnischer Sprache verfaßt. Der Name, der sich in der Mitte befindet ist von einem durch zarte Pflanzenblätter geschmückten Rahmen umgeben. Das Grab gehörte der Familie Hliśnikowski.
Dieser Grabstein ist aus grauem Granit hergestellt und steht auf einem hohen Unterbau aus Sandstein. Der Unterbau ist von einem aus Eisen geschmiedeten ziemlich hohen Zaun umfaßt. Die Zaunseiten werden von symmetrisch angeordneten geschmiedeten Blätter- und Blumenranken aufgefüllt, die oval gruppiert sind. Die Eckpfosten des Zaunes sind erheblich höher als die übrigen; auf jedem von ihnen liegt eine geschmiedete Blumenknospe. Der Grabstein hat die Form eines dreiteiligen Sockels, auf dem ein schlichtes hohes Kreuz steht. Zwei Lampen, die von einem hohen Unterbau hingen, wurden entfernt und die Buchstaben der Inschrift teilweise abgeschlagen, aber der Text ist noch lesbar. Das Grab gehörte der reichen Familie Seemann, die Besitzerin einer Metzgerei in der Głęboka-Straße war. Der Grabstein wurde von der Firma Sommer & Weniger hergestellt und aus Wien importiert.
In einer zum Hauptweg parallel verlaufenden Reihe befinden sich Kindergräber. Sie wurden früher mit Kinder-und Puttenfiguren aus Alabaster und Zement geschmückt. Die Formen dieser Figuren waren Ende des 19. Jh.s entstanden, und die Steinmetzfirma Swarowski benutzte die Vorlagen noch in den dreißiger Jahren des 20. Jh.s. In den letzten Jahren wurden die Putten von den Gräbern entfernt. Einzelexemplare ähnlicher Figuren sind noch in den Abteilungen II und IV zu finden.
Auf dieser Gruft liegt eine schlichte Marmorplatte auf, und der Grabstein hat die Form eines halben Portals, das aus einigen glatten Pfosten besteht. Sie flankieren die schmale Eingangsöffnung. Zwischen den Pfosten ist ein Gitter befestigt, auf dem sich eine in durchbrochener Technik hergestellte Inschrift befindet. Sie lautet: „Józef Król 1882-1946“. Auf einer liegenden Platte sind folgende Worte zu lesen: „Ihrem Lehrer - die Schüler“. Der Grabstein wurde im Stil der dreißiger Jahre entworfen.