Kommunalfriedhof in Tschechisch Teschen (ul. Hřbitovní)
Eine der wichtigsten Aufgaben, die der Vorstand der Kultusgemeinde in Tschechisch Teschen zu lösen hatte, war das Problem des Friedhofs. Bei Beerdigungen mussten nämlich die Särge jetzt über eine Landesgrenze überführt werden, und es gab dadurch viele Formalitäten zu erledigen und auch gesundheitsamtliche Vorschriften zu beachten. Aber erst im Jahre 1925 wurde der ungefähr zwei Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernte Kommunalfriedhof in Tschechisch Teschen zur Nutzung genehmigt und dann in Betrieb genommen.
Auf diesem Friedhof konnten die Juden von 1926 an über ein eigenen Abteil verfügen. Im Jahre 1928 waren alle Bauten, wie zum Beispiel eine Erdgeschosstrauerhalle am Eingang zum Friedhof, von dem Baumeister Eugen Fulda in einem einheitlichen Stil errichtet worden. Ursprünglich standen die Grabsteine in zehn gleichmäßigen Reihen. Die meisten von ihnen wurden von den Nazis abtransportiert. Die wenigen, die noch stehen und aus Granit, Sandstein oder aus Kunststein gefertigt sind, haben keine Verzierung und selten eine Symbolik. Die Inschriften sind in hebräischer oder deutscher Sprache verfasst. Die letzte Beerdigung fand dort im Jahre 1986 statt. Auf der jetzt freien Fläche wachsen meistens Bäume, und die Trauerhalle wird als Sarglager für den Bedarf des Kommunalfriedhofs genutzt.
Wenn wir auf dem gleichen Weg in die Stadt zurückkehren, kommen wir bei der Viaduktová-Straße an und gehen in Richtung der zweiten Bahnunterführung. Kurz davor biegen wir rechts in die Alšova-Straße ab, um die Stelle zu sehen, wo vor dem Zweiten Weltkrieg unter der Straßennummer 7 eine von mehreren orthodoxen Synagogen in Tschechisch Teschen stand.