Orthodoxe Synagoge des Vereins „Machsike Hatora“ (ul. Alšova 7)
Diese Synagoge wurde von einer Gruppe orthodoxer Juden erbaut. Sie wirkten unter folgendem Namen: Verein zur Aufrechterhaltung der orthodoxen jüdischen religiösen Sitten und Gebräuche „Machsike Hatora“ („Der, der das Recht aufrechterhält“). Vorsitzender dieses Vereins war der Kaufmann Tobias Hirsch. Im Jahre 1924 hatte dieser Verein ein Grundstück in der damaligen Felix-Dahn-Straße gekauft und 1928 mit dem Bau einer Synagoge begonnen. Der Bau, dessen Kosten 180 000 Kronen betrugen, wurde im Jahre 1929 beendet. Wie die Synagoge ausgesehen hatte, ist heute nicht mehr bekannt, wir wissen nur, dass es sich um ein freistehendes, kleineres Haus mit einem Stockwerk handelte, dessen Ausdruck streng und modernistisch, und die Konstruktion höchstwahrscheinlich aus Stahlbeton war. In dem Gebäude war auch eine hebräische Schule untergebracht.
Die Synagoge des „Machsike Hatora“-Vereins, die man auch das Hirsch-Bethaus nannte, wurde im September 1939 von den Nazis zerstört. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Gebäude einer der christlichen Kirchengemeinden.
Wir gehen bis zu der Karvinská-Straße zurück, biegen rechts ab und überqueren an der Kreuzung die Straße. Dann gehen wir noch weitere 50 Meter in Richtung des heutigen Busbahnhofs. Er liegt heute an der Stelle, wo sich früher die Fabrik der Möbel aus gebogenem Holz von Josef und Jakob Kohn befand. Es handelte sich dabei um eine Filiale der weltberühmten Firma mit Sitz in Všetin und später in Wien. In seiner Blütezeit war es mit ungefähr 2000 Beschäftigten der größte Industriebetrieb in Teschen. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde die Fabrik zum Eigentum der Firma Thonet-Mundus. Wir benutzen die Unterführung - das sogenannte Demel-Loch - unter der Bahnlinie und kehren auf diese Weise, diesmal jedoch von der anderen Seite, zu der Hlavní-třída-Straße zurück. An der Ecke, einer Bank gegenüber, befand sich einst das größte Textilgeschäft in Tschechisch Teschen, das Gustav Pollak gehörte. Wenn wir wieder zurück in Richtung des Grenzübergangs gehen, sehen wir auf der linken Seite, unter der Hausnummer 30, ein modernistisches Gebäude, das im Jahre 1930 für Salomon Huppert erbaut wurde. In diesem Haus führte Huppert ein Textilgeschäft namens „The Gentelman Mode“. Das Lebensschicksal von Walter Huppert, dem Sohn des erwähnten Geschäftsinhaber, während des Krieges wurde von Arnold Zweig in dem bekannten Buch „Engpass zur Freiheit“ beschrieben. Wir biegen rechts in die Odboje-Straße ab und halten vor dem zweiten Haus, an dem immer noch die Aufschrift „M. L. May“ zu sehen ist.