Schloßberg
Jahrhundertelang weckte der Schloßberg verschiedenartige Emotionen und Interessen. Als in uralten Zeiten unsere Vorfahren einen günstigen Platz suchten, um sich niederzulassen, fanden sie den Schoßberg für eine Wehrsiedlung geeignet. Im Mittelalter dann war er sowohl das Machtsymbol der Teschener Herzöge aus der Piastendynastie wie auch der Platz, wo ihr Schloß stand. In Zeiten, die der unseren schon näher liegen, brachte man den Schloßberg mit den Habsburgern, ihrem Schloß und dem Park, die sie dort errichten ließen, in Verbindung. Heute wird der Schloßberg gern sowohl von Touristen wie auch von den Teschener Bürgern besucht.
Bereits im 5. Jahrhundert n. Chr. gab es auf dem Schloßberg Menschenansiedlungen und im 9. Jahrhundert auch eine Burgsiedlung. Der Burgbezirk wurde noch vor dem Jahre 1155 zu einer Kastellanei (Burggrafschaft) erhoben. Im Jahre 1290 entstand das selbständige Teschener Herzogtum mit der Hauptstadt in Teschen. Auf dem Schloßberg wurde dann im 14. Jahrhundert ein prächtiges gotisches Schloß errichtet. Es bestand aus zwei Teilen: dem Oberen Schloß mit Wohnräumen und mit einem Wehrturm, umgeben von einer Mauer mit Warttürmen sowie mit einer Kapelle auf dem Hof, und dem Unteren Schloß, das aus Wirtschaftsgebäuden, Dienstbotenwohnungen, einem Burggefängnis und einer Zugbrücke bestand. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und das Aussterben der Piastendynastie (1653) hatten dann zum Untergang des Schlosses geführt. Im Jahre 1653 wurden die Habsburger Besitzer des Teschener Herzogtums und somit auch des Schlosses. Im Jahre 1840 hatte man die Schloßanlage grundlegend umgebaut, diesmal schon im klassizistischen Stil nach einem Entwurf von Josef Kornhäusel. Auf den Fundamenten des Unteren Schlosses wurde eine Sommerresidenz - das Jagdschloß - errichtet, und das Gelände in einen Park umgewandelt. Als Zeugen des alten Glanzes blieben im Park nur der Piastenturm und die St.-Nikolaus-Rundkirche. Auf den Überresten des Wehrturmes wurden im Jahre 1914 künstliche Ruinen angelegt. In letzter Zeit verwandelte man alles zurück, und der Wehrturm erhielt sein Aussehen aus dem 13. Jahrhundert.